Hunde haben alle guten Eigenschaften
des Menschen, ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.
Friedrich der Große
In Deutschland leben zurzeit knapp 8 Mio. Hunde. Sie sind unter den vielen Haustieren, so sagen die Hundehalter, der beste Freund des Menschen.
Bei der Anschaffung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Manche Menschen möchten einfach nur einen sozialen Ersatzpartner. Für andere ist er ein Trimm-dich-Ansporn. Und manchmal ist er ein Seelentröster oder ein Statussymbol.
Aber was erwarten wir von unserem Hund?
Er soll natürlich gesellschaftsfähig sein, er soll überallhin mitgenommen werden und vor allem darf er nicht „negativ“ auffallen.
Aber was ist die Realität?
Wir vergessen den Ursprung des Hundes und welche Bedürfnisse er hat!!!
Heute leben wir Menschen in einer gestressten Welt mit dem Ziel:
höher, schneller, weiter
Und in diesen Strudel ziehen wir unsere Hunde mit, natürlich immer noch mit dem Ziel den „perfekten“ Hund zu haben.
Was unternehmen wir für unser Ziel?
- Wir besuchen eine Hundeschule nach der anderen
- Wir bieten unserem Hund viele Aktivitäten (z.B. Treibball, Dog-Dancing, Agility, Mantrailing etc.)
- Wir kaufen immer mehr materielles Zubehör (Halsband mit Strasssteinen, Designerhundebetten, Kleidung etc.)
Wie oft fragen wir uns eigentlich: Was will mein Hund???
Die Antwort ist ganz einfach:
Einfach nur Hund sein
Ein Hund möchte raus in die Natur, schnüffeln, spielen, sich wälzen, aber auch einfach nur ruhen.
Unseren Hunden reicht ein ausgiebiger Spaziergang mit seinen Menschen in der Natur, Kontakte zu anderen Hunden, gemeinsames Spielen oder Kuscheln und eigene Ruhephasen.
Die Ruhezeit bei einem Hund beträgt täglich ca. 16 Stunden.
Wenn wir unseren Hunden einen vollen Stundenplan aufbrummen, weil wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn unser Hund einfach mal nur liegt und nichts macht, ist es sogar kontraproduktiv.
Unseren Hunden ist es auch egal welchen Namen sein Designerhalsband hat und ob sein Herrchen oder Frauchen die neusten Outdoorstiefel zum Gassi gehen besitzen.
Mit all diesen materiellen Dingen sind wir auf dem Weg unsere Hunde zu vermenschlichen.
Ein Hund kennt das alles nicht. Für ihn zählen nur Werte wie Ehrlichkeit, Liebe, Zuwendung oder Loyalität.
Vergessen wir in unserem Zusammenleben niemals, dass der Hund in seinem Ursprung immer noch ein Raubtier ist, welches vor ca. 14.000 Jahren domestiziert wurde.
Halten wir uns immer die Reihenfolge im Auge:
Raubtier – Hund – Rasse – Individuum
Dann verstehen wir auch die Bedürfnisse besser und handeln auf die Weise, die unsere Hunde glücklich machen.
Genießt die Zeit mit euren Hunden
Eure Özlem
P.S.: Schaut in die Seele eures Hundes, denn dort sind alle Antworten auf eure Fragen verborgen!
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Sabine (Samstag, 22 April 2017 22:13)
Schön geschrieben
Özlem (Sonntag, 23 April 2017 12:55)
Danke Sabine